Kategorie: Einsatz, Bericht
Von: Christian Falk
Einsatz: Schwan in Not (Stille Alarmierung)
Diepersdorf (DB3) – Am Montag, den 12.04.2010 alarmierte die Leitstelle Nürnberg um 15:44 Uhr die Feuerwehr Diepersdorf. Die Tiernothilfe bat um Unterstützung bei der Rettung eines Schwans.
Durch die Tiernothilfe wurde über die Leitstelle Nürnberg ein Alarm für die Kameraden der FF Diepersdorf ausgelöst. Besorgte Anwohner hatten die Tiernothilfe angerufen und meldeten einen verletzten Schwan. Der werdende Schwanvater, die Vögel brühten derzeit auf den Scherauer Weihern, hatte einen Angelhaken verschluckt. Die Angelschnur mit dem Bleigewicht hing aus dem Schnabel des Tieres.
Eingangs versuchte man es mit einer bereits erfolgreich eingesetzten Variante. Ein Feuerwehrkamerad lockte den Schwan mit Brötchen an und man wollte ein Netz über den Schwan werfen. Zunächst schlug der Schwan auch auf diese Möglichkeit an – wie es schien konnte er aber das durch das Wasser bereits eingeweichte Brötchen nicht schlucken; möglicherweise behinderte dies der Haken im Hals. Nachdem mehrere Versuche fehlgeschlagen waren, entschied man, sich den Schwan in die Enge zu treiben. Vorsichtig näherte man sich mittels des Schlauchboots und zwei Männern in Wathosen. Der Schwan schwamm ebenfalls in die Ecke, wo bereits zwei Kameraden mit dem Netz auf ihn warteten. Leider flüchtete der Schwan im Flug vor den „Angreifern“. Um das Tier nicht weiter in Gefahr zu bringen entschloss man sich zum Abbruch der Rettungsmaßnahme.
Die Kollegen der Tiernothilfe wollten sich am Abend nochmals nach dem Tier umschauen und ggf. nochmals Unterstützung anfordern, falls das Tier einen entsprechend geschwächten Eindruck mache.
Sollte der ein oder andere Anwohner verwundert gewesen sein, weshalb bei einem Einsatz die Sirenen nicht heulten, so gab es noch eine Neuerung bei der Feuerwehr Diepersdorf. Die Alarmierung der Feuerwehr Diepersdorf wurde am 12.04.2010 teilweise auf „Stille Alarmierung“ umgestellt.
„Stille Alarmierung“:
Eine verbreitete Methode ist die „Stille Alarmierung“ von Einsatzkräften über tragbare Funkmeldeempfänger (FME, DME, Funkalarmempfänger FAE, auch Pager, Melder, Piepser oder Pieper). Im Einsatzfall werden diese FME, die die Feuerwehrdienstleistenden bei sich tragen, durch die Leitstelle ausgelöst. Nach der althergebrachten analogen Alarmierung und dem darauffolgenden Signalton des Funkmeldeempfängers erfolgt seitens der alarmierenden Stelle eine kurze Durchsage, um welche Art von Einsatz es sich handelt.
"Sirenenalarmierung“:
Eine zweite Methode ist die laute Alarmierung über eine oder mehrere im Ort installierte Sirenen. Allerdings verfügen in Deutschland nur noch rund 16 Prozent der Kommunen über Sirenen, die Anfang der 1990er Jahre nach Ende des Kalten Krieges im städtischen Bereich weitestgehend abgebaut wurden. Bei kleineren Wehren, die nicht vollständig mit Funkmeldeempfängern ausgestattet sind, ist die Sirenenalarmierung noch verbreitet. Manchmal benutzen Leitstellen für die Alarmierung ihrer Einsatzkräfte zusätzlich zur stillen Alarmierung Sirenen, wenn nicht alle oder nicht ausreichend viele Feuerwehrangehörige mit Funkmeldeempfängern ausgestattet sind oder sich zu wenig Personal am Gerätehaus eingefunden hat. (Auszug aus www.wikipedia.org)
Diesen Weg schlug man nun auch bei der Diepersdorfer Wehr ein. Da für kleinere Hilfeleistungen ausreichend Personal mit Funkmeldeempfängern ausgestattet ist, wurde diese Alarmierungsweise nun eingeschlagen. Bei größeren Einsätzen, wie Brand oder einem Verkehrsunfall, wird weiterhin zusätzlich über die Sirene alarmiert.
Die Umstellung auf die „Stille Alarmierung“ erfolgte am heutigen Tag. So konnte gleich die Funktionalität geprüft werden – und sogar unter dem Tage waren mehr als ausreichend Kameraden zur Schwanrettung ausgerückt. Unser Bild zeigt Kreisbrandinspektor Bernd Haslinger beim Umprogrammieren der zweiten Sirene in der Bergstrasse, zusammen mit Kurt Deinzer und Holger Lippert.
Ein DANKESCHÖN an Bernd Haslinger für die Umsetzung dieser Maßnahmen!
In diesem Zug werden auch die Funktionsproben der Sirenen von Sonntag 7:30 Uhr auf Samstag 12:00 Uhr verlegt.