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< Hilfskontingent Nürnberger Land
20.11.11 14:28 Alter: 12 Jahr(e)
Kategorie: Bericht
Von: Kurt Deinzer / Christian Falk

HISTORIE: Hubschrauberabsturz

Diepersdorf – Am 10.10.1981 ereignete sich ein Hubschrauberabsturz mit glücklichem Ausgang. Ein etwas anderer Bericht einer Einsatzkraft.


Kurt Deinzer, damals noch Gruppenführer bei der Feuerwehr Diepersdorf, fuhr gerade aus Röthenbach kommend auf der Hauptstraße in Diepersdorf. Dabei entdeckte er am Himmel einen Transporthubschrauber, der an einem Seil einen zweiten, wohl defekten Hubschrauber, transportierte.

Als Kamerad Deinzer zu Hause sein Auto abgestellt hatte und aus der Garage ging, sah er bereits eine schwarze Rauchsäule auf Höhe des Hotels Distlerhof.

Kurz darauf ging bereits der Alarm über Sirene ein. Der Flughafen Nürnberg hatte der Polizeiinspektion Lauf den Absturz eines US Militärhubschraubers gemeldet. Daraufhin löste die PI Lauf Alarm für die Feuerwehren aus Leinburg und Diepersdorf aus.

Das Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit den Kameraden der FF Diepersdorf war als erstes vor Ort. Es zeigte sich folgendes Bild: Der ursprünglich am Haken und Seil hängende Hubschrauber war aus nicht bekannten Gründen abgestürzt.

Da man zu der Zeit nicht wusste, in wie weit der Hubschrauber noch Munition oder ggf. radioaktives Material geladen hatte, wurde zuerst die Absturzstelle weiträumig abgesperrt. Diese befand sich darüber hinaus neben einer Hochspannungsleitung auf der sogenannten „Ochsawiesn“ – auf dem Weg, kommend vom Distlerhof Richtung Moritzberg, hinter dem Zeitelhack Areal.

Die Besatzung des Transporthubschraubers war inzwischen gelandet und man verständigte sich auf Englisch und Deutsch, was nicht die leichteste Aufgabe war. Jedoch war schnell klar, dass der Hubschrauber nicht besetzt und auch keine Munition an Bord war. So konnten rasch die restlichen Flammen in der Kanzel mit einem Pulverlöscher abgelöscht werden. Das TLF 16 / 25 der Kameraden aus Leinburg war ebenfalls in Stellung gebracht und ein C-Strahlrohr war in Bereitstellung.

Nach kurzer Zeit kamen drei weitere Hubschrauber der US Armee. Es handelte sich hierbei wohl um entsprechend höhere Dienstgrade und Unfallsachverständige.

Die Polizeistreife hatte inzwischen einen Geigerzähler zur Messung möglicher Radioaktivität geholt. Messungen vor Ort ergaben aber keinerlei Beeinträchtigung.

 

Glücklicherweise hatte man die Unfallstelle mit Seilen weiträumig abgesperrt, denn durch die zusätzlich gelandeten Hubschrauber waren schnell viele Menschen zur Unfallstelle geeilt und wollten schauen.

Nach knapp zwei Stunden konnten die Feuerwehren dann Einrücken. Der Hubschrauber wurde an den nächsten Tagen durch die US Armee selbstständig weggebracht.

Glücklicherweise stürzte der Helikopter nicht über der Ortschaft ab, schließlich waren einzelne Häuser nur wenige 100 Meter entfernt – dann wäre der Unfall wahrscheinlich nicht so glimpflich ausgegangen.

 

Eingesetzte Kräfte:

KBR Lobewein

KBI Götz

FF Leinburg mit TLF 16/25 und MZF

FF Diepersdorf mit LF 8 und TSF

Rettungsdienst

US Armee

Behörden

Polizei