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28.03.19 23:58 Alter: 5 Jahr(e)
Kategorie: Bericht
Von: Christian Falk

Gemeinsame Einsatzübung bei Linde

Röthenbach (DB 2) – Am Mittwoch, den 27.03.2019 übten die Feuerwehren Röthenbach / Pegnitz und Diepersdorf gemeinsam in der neuen Produktionsstätte der Linde an der Schwaiger Straße.


Man traf sich um 19:00 Uhr gemeinsam an dem Parkplatz am Birkensee und startete von dort aus das Übungsszenario. Der Löschzug der FF Diepersdorf rückte als erste Einheit zur Linde vor. Angenommenes Szenario war eine Alarmierung aufgrund der ausgelösten Brandmeldeanlage (BMA).

Dem Zugführer der FF Diepersdorf zeigte sich beim Eintreffen folgendes Bild: Die erste Befragung des Sicherheitsingenieurs und Betriebsleiter am Eingang zum Betriebsgelände ergab, dass 8 Personen sich am Sammelplatz eingefunden hatten, die Anlage selbst in einem Sicherheitszustand gefahren war und nach aktuellem Stand zwei Mitarbeiter vermisst werden. Daraufhin wurde eine Personalliste angefordert und weitere Befragungen zu möglichen Gefahren und zur Örtlichkeit selbst durchgeführt. Anschließend rückte der gesamte Löschzug bis zur Grenze des grünen, sicheren Bereichs vor. Gemeinsam mit dem Betriebsleiter wurde eine Erkundung des Geländes nach den vermissten Personen vorgenommen. Dabei waren die Erkunder mit Messgeräte (CO Melder und MSA Auer Alert 5) ausgestattet.

Die beiden Personen konnten rasch aufgefunden werden. Aufgrund der Lage wurde rasch der Rückzug vorgenommen und in einem Sicherheitsabstand von 50m zuerst alles abgesperrt. Durch einen Windsack auf einem der Gebäude konnte gut die Windrichtung erkannt werden – eine Maßnahme zum Versetzen der Einsatzkräfte war nicht erforderlich.

Inzwischen waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr Röthenbach ebenfalls an der Einsatzstelle eingetroffen. Der Zugführer Diepersdorf übergab die Einsatzstelle an den örtlich zuständigen Kommandanten. Folgende Lage konnte geschildert werden: im westlichen, hinteren Teil des Geländes war ein Gabelstaplerfahrer durch den Alarm aufgeschreckt. Der Fahrer transportierte Fässer, welche von der Gabel gefallen waren und eine Person unter sich begraben hatte. Die Fässer und deren Inhalt waren noch nicht identifiziert, da man unmittelbar den Rückzug antrat.

Im hinteren östlichen Teil der Anlage war der zweite Vermisste aufgefunden worden. Eine weitere Erkundung in dem Gebäude war nicht möglich, denn zum einen qualmte es stark aus dem Gebäude und die CO Melder hatten ebenfalls angeschlagen. Aufgrund der Produktion von Trockeneis in dem hinteren Teil des Geländes, war die Vermutung, dass hier eine erhöhte CO Konzentration vorhanden war.

Der Einsatzleiter entschied daraufhin, dass die Einsatzleitung in der Nähe des Parkplatzes, im vorderen Bereich der Zufahrt, aufgebaut wird. Das ebenfalls anwesende BRK Röthenbach sich in diesem Bereich ebenfalls bereithalten soll. Ferner wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet: Im Einsatzabschnitt 1 wurde die FF Diepersdorf zugeteilt zur Rettung der eingeklemmten Person und im Einsatzabschnitt 2 übernahm die FF Röthenbach die Rettung der zweiten Person im Gebäude.

Unter Atemschutz wurde umgehend die Person unter den Fässern gerettet und außerhalb des Gefahrenbereichs dem Rettungsdienst übergeben. Anschließend wurde die Identifizierung der Fässer vorgenommen. Rasch konnte zum einen der Stoffinhalt festgestellt werden und zum anderen gab es die Rückmeldung, dass die Fässer wahrscheinlich leer sind. Als Vorsichtsmaßnahme (angenommenes Szenario) wurde der Rüstwagen der FF Röthenbach dem Zug der FF Diepersdorf zugeteilt, um die Abdichtung der naheliegenden Gullydeckel vorzunehmen.

Im Abschnitt zwei wurde ebenfalls unter Atemschutz die Person aus dem Gebäude gerettet und dem BRK Röthenbach übergeben.

Ferner hatten die Kameraden der beiden Feuerwehren weitere Aufgaben außerhalb des Gefahrenbereich zu bewältigen. So wurden weitere Gebäude und das Gelände auf potentielle Vermisste untersucht und ein Einweiser an der Abzweigung Zufahrt zum Gelände und der LAU 15 positioniert um möglich nachrückende Kräfte einzuweisen und den Bereitstellungsplatz an der LAU 15 zu koordinieren. Ferner wurden während des laufenden Einsatzes immer wieder kurze Absprachen mit den Einheitsführern durchgeführt und ein Einsatztagebuch sowie eine Lagekarte geführt. Die Atemschutzüberwachung wurde in jedem Einsatzabschnitt selbstständig organisiert. Eine Ausleuchtung der Einsatzstelle wurde vorgenommen.

Nach knapp einer Stunde konnte Einsatzleiter Martin Knorr den Einsatz beenden. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto und einer Einsatznachbesprechung bot der Sicherheitsingenieur noch eine Führung für die Feuerwehrkameraden an.

Abschließend kann man festhalten, dass die gemeinsame Übung sehr gut ablief und die beiden Einheiten sich hervorragend ergänzten. Auch der Sicherheitsingenieur zeigte sich beeindruckt von der Schlagkräftigkeit unserer freiwilligen Feuerwehren.

Eingesetzte Kräfte:

FF Röthenbach

FF Diepersdorf

BRK Röthenbach