Kategorie: Einsatz, Bericht
Von: Christian Falk
EINSATZ: Bombenfund auf Baustelle
Am Donnerstag, den 10.06.2010 wurden um 15.33 Uhr die Feuerwehren Diepersdorf und Leinburg alarmiert. Auf der Baustelle der neuen Verbindungsstrasse am Vogelherd, hatte ein Baggerfahrer eine Bombe freigelegt.
Die Bauarbeiter hatten umgehend die Fundstelle geräumt und die Polizei alarmiert. Diese veranlasste die sofortige Alarmierung der Feuerwehr inkl. der Unterstützungsgruppe ÖEL.
Während die Kameraden der Feuerwehr Diepersdorf die Zufahrt über die Industriestrasse wählten, wurden die Kameraden der Feuerwehr Leinburg in die Bereitstellungszone an der Schwaiger Staatsstrasse eingeteilt. Als erstes galt es eine weiträumige Absperrung im Umkreis der Fundstelle einzurichten. Auf Veranlassung von Kreisbrandrat Norbert Thiel wurde in einem Radius von 500 Meter die Sperrung und Evakuierung veranlasst.
Zuerst wurden die öffentlichen Verkehrswege Industriestrasse, Reichswaldstrasse, Schwaiger Strasse und Vierbühlstrasse gesperrt. Zusätzlich nahm man dann eine entsprechende Evakuierung der einzelnen Gebäude vor, welche von der Polizei unterstützt wurde.
Maßgeblich waren die nahe gelegenen Betriebe Firma Gärtner, Elco Klöckner und das Werk 2 und Werk 3 der Bolta Werke betroffen. Auch die Anwohner der Vierbühlstrasse mussten komplett evakuiert werden. An dem Verwaltungsturm der Bolta Werke wurde eine Sammelstelle für die Anwohner eingerichtet. Bedingt durch das heiße Wetter wurden den Anwohner die Kantine der Bolta Werke als Aufenthaltsraum angeboten und es wurde Eis gereicht.
Aufgrund der großflächigen Räumung mussten weitere Kräfte angefordert werden. Hierzu kam dann die Feuerwehren aus Gersdorf und Weißenbrunn zum Einsatz und unterstützten die Kameraden der Feuerwehr Diepersdorf. Auch die Fachgruppe Führung und Kommunikation des THW Lauf unterstützte an der Einsatzstelle und arbeitete der UG ÖEL zu.
Aufgrund der hohen Temperaturen stellten die Kameraden vom Bayerischen Roten Kreuz und der Feuerwehr Diepersdorf noch Getränke für die Einsatzkräfte zur Verfügung.
Gegen 17.30 Uhr kam dann das Bombenräumkommando an die Einsatzstelle. Nach entsprechender Sichtung wurde zuerst einmal der noch immer laufende Bagger abgestellt und die Bombe gesichtet: Es handelte sich um eine Phosphorbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Bombe war vermutlich bei den Ausgrabarbeiten durch den Bagger bereits beschädigt worden.
Die Fachleute verpackten die Bombe fachgerecht in eine geeignete Kiste und transportierten die Bombe in ihrem speziellen Fahrzeug ab.
Somit konnte der Einsatz gegen 18.00 Uhr offiziell beendet werden und die Anwohner wieder in ihre Häuser zurück. Auch die Produktion der einzelnen Firmen konnte wieder neu Anlaufen.
Der ebenfalls vor Ort gewesene Landrat Armin Kroder sprach seinen Dank an die Helfer der verschiedenen Rettungsorganisationen aus und zeigte sich von der professionellen Hilfe und Arbeit begeistert. Der Bolta Werke dankte er für die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten. Auch Bürgermeister Lang war vor Ort und stellte sich den Fragen der Einsatzkräfte und Presse.
Die Notwendigkeit solche einer entsprechenden Maßnahme der großräumigen Sperrung und Evakuierung zeigte der negative Ausgang in der letzten Woche in Göttingen, wo eine Bombe detonierte und drei Menschen das Leben kostete.
Eingesetzte Kräfte:
Landrat Armin Kroder
KBR Thiel / KBI Schlerf
FF Diepersdorf mit LF 16/12 und LF 10/6
FF Leinburg mit MTW; HLF 20/16 und LF 8/6
FF Weißenbrunn mit LF 8
FF Gersdorf mit LF 8/6
UG ÖEL
Fachberater THW Lauf
THW Lauf mit Fachgruppe Führung und Kommunikation
Rettungsdienst mit diversen Fahrzeugen
Polizei
Bombenräumkommando
weitere Links:
Kreisfeuerwehrverband Nürnberger Land