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13.04.14 14:18 Alter: 10 Jahr(e)
Kategorie: Bericht
Von: Christian Falk

Modultag 6: Spurensicherung bei Verkehrsunfällen

Schwarzenbruck (DB 3) – Anfang April hatte Kreisbrandinspektor Peter Schlerf zu dem 6ten Modultag nach Schwarzenbruck geladen. Zu Gast waren Kollegen der Verkehrspolizei Feucht, welche zum Thema Spurensicherung in Zusammenhang mit der Arbeit der Feuerwehr referierten.


 

 

Im Rahmen der Modulausbildung hatte Kreisbrandmeister Christian Falk mit den Kollegen der Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Feucht Kontakt aufgenommen. Nicht selten sind die Feuerwehren als erste am Einsatzort und machen ggf. wichtige Beobachtungen, welche zur Aufklärung eines Unfalls beitragen können. Oftmals zu Ausleuchtarbeiten alarmiert, begleitet man auch die Arbeit der Unfallaufnahmen. So entstand die Idee, die Arbeit der Kollegen besser zu verstehen, besser noch, sie zukünftig ggf. zu unterstützen.

 

Die beiden Polizeihauptkommissare Toni Kotz und Harald Rieger führten äußerst interessant durch die Präsentation. So zeigten sie eingangs noch das Zuständigkeitsgebiet der VPI Feucht auf, bevor sie dann zu der Unfallstatistik der vergangenen Jahre kamen. Leider waren die Zahlen in dem Gebiet Mittelfranken weiterhin steigend.

 

Bevor es dann zur Methode der Spurensicherung ging, gab es noch einen kleinen Exkurs in die rechtliche Situation, insbesondere der Unfallflucht.

 

 

Dann gab es Erläuterungen zu den einzelnen Merkmalen zur Spurensicherung an der Einsatzstelle: Brems- / Blockierspuren, Schleuderspuren, Walkspuren oder aber auch Schlagmarken. Neben Merkmalen, die man auf der Fahrbahn erkennen kann, gibt es aber natürlich auch eine Menge an weiteren Spuren, wie Anschmelzspuren, Klemmspuren, Lackspuren oder aber auch Fasern auf dem Autositz.

 

Anhand von Bildern und Beispielen wurde die Arbeit der Polizisten sehr gut verdeutlicht. So wurden auch die möglichen Spuren auf einem Pedal, dem Airbag, am Gurt, oder aber die Glühlampenuntersuchung erläutert.

 

Abschließend fasste PHK Rieger nochmals die möglichen Punkte in der Zusammenarbeit zusammen: es sollten möglichst keine Veränderungen an der Unfallstelle vorgenommen werden, Schalterstellungen so lassen wie vorgefunden, auf mögliche Spuren bzw. Fahrzeugteile neben der Fahrbahn achten und möglichst keine Fahrzeugteile, Ölbinder etc. in den Innenraum werfen. Sollte z. B. eine Feststellung der Sitzposition im Nachhinein stattfinden, können mögliche Faserspuren dadurch zerstört bzw. verwischt werden. Abschließend kann man gerne auch daran denken, dass an den Sitzen, Airbags, Pedalgestänge und Windschutzscheibe immer wertvolle Spuren vorhanden sein können. Wichtig bleibt darüber hinaus, dass möglichst keine Veränderung der Lichtschalter bzw. der Beleuchtung vorgenommen wird.

 

Zum Abschluss des Abends gab es noch einen Ausflug in die Fliegerei. Nachdem Polizeihauptkommissar Rieger auch bei Flugunfällen zum Einsatz kommt, zeigte er hier ebenfalls Risiken für die Arbeit der Feuerwehr auf. Gibt es im Landkreis doch einige Flugplätze, kann die Gefahr eines entsprechend erforderlichen Einsatzes rasch vorkommen.

 

Dabei ist gerade bei den Ultraleichtflugzeugen, z. B. des Typ Cessna, darauf zu achten, dass es Rettungssysteme gibt, welche das gesamte Flugzeug retten. Das System wird BRS (ballistic recovery system) genannt. Dabei schießt im Notfall ein Fallschirm mit Raketentreibsatz aus dem Flugzeug. PHK Rieger zeigte die Gefahren auf und stellte das manuelle Auslösesystem (roter Hebel im Cockpit) vor. Auch zum Umgang mit dem System als Einsatzkräfte der Feuerwehr gab er hilfreiche Tipps.

 

Ein interessanter, lehrreicher Abend, welcher auch der guten Zusammenarbeit der Polizei und Feuerwehr sicherlich weiterhin hilfreich ist.

 

Ein großes Dankeschön an Toni Kotz und Harald Rieger von der VPI Feucht für die Schulung, sowie an die Kameraden der Feuerwehr Schwarzenbruck für die Unterkunft.