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< Großübung der Gemeindefeuerwehren
31.10.17 12:05 Alter: 6 Jahr(e)
Kategorie: Einsatz
Von: Christian Falk

EINSATZ: Verkehrsunfall bei Gersdorf

Gersdorf (DB 3) – Bei einem Verkehrsunfall mit Personenschaden bei Gersdorf zeigte sich, dass moderne Technik und gute Ausbildung das Erfolgsrezept für eine schnelle Rettung sind.


Bild von der Ausbildung: Rettungsweg nach Hinten durch den Kofferraum: "Tunneln"

Bild von der Ausbildung: "Patient" wurde mit Rettungsboa (orange) auf Spineboard (gelb) gezogen und nach Hinten hinaus gerettet

Am Dienstagmorgen, den 31.10.2017 wurden die Feuerwehren aus Gersdorf, Leinburg und Diepersdorf um 00:41 Uhr durch die Leitstelle Nürnberg alarmiert. Das Einsatzstichwort lautete: „Verkehrsunfall mit einem PKW, Person eingeklemmt – von der Straße abgekommen – Fahrer klagt über starke Rückenschmerzen und kommt nicht aus dem Auto“.

 

Zu diesem Zeitpunkt war der exakte Einsatzort jedoch noch nicht bekannt, da sich der PKW Fahrer nur über SMS bei einem Freund gemeldet hatte und dieser dann die Rettungskette verständigte. Leider war ihm der genaue Einsatzort nicht bekannt. So wurde durch die Polizei eine Handyortung durchgeführt und es stellte sich rasch heraus, dass sich der Unfall auf der Staatsstraße 2404 von Gersberg nach Gersdorf ereignet hatte.

 

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war bereits der Rettungsdienst vor Ort und leistete neben der medizinischen Versorgung auch hilfreiche Vorbereitungen zur Rettung der Person. Die Person war nicht eingeklemmt, nur eingeschlossen. Der PKW lag im Graben und ein Zugang über die Fahrertür war schwer möglich. Eine Versorgung des Patienten erfolgte über die Beifahrertüre. Aufgrund des Verletzungsmusters und der Tatsache, dass der PKW Lenker über starke Rückenschmerzen klagte, entschied man sich, den Patienten „nach Hinten über den Kofferraum zu tunneln“. Durch die gemeinsame Ausbildung von Rettungsdienst und Feuerwehr war diese Methode dem Rettungsdienstpersonal geläufig und so waren bereits vorbereitende Maßnahmen durch die Rettungsassistenten getroffen worden.

 

Durch die Feuerwehr wurde das Fahrzeug noch gegen Wegrutschen gesichert und unterbaut und die Rettung nach Hinten vorbereitet. Bei der „Tunnel Methode“ wird der Kofferraum geöffnet, die Rücksitzbank umgeklappt und die Rückenlehne des Fahrersitzes mit dem Patienten vorsichtig und langsam ganz nach hinten gedreht. Dabei kommt die Rückenlehne in einem Winkel von ca. 40°. So kann dann vom Kofferraum aus ein Spineboard zwischen der Rückenlehne und dem Patienten eingeschoben werden und der Patient mit Hilfe einer so genannten Rettungsboa auf das Spineboard gezogen werden – damit gewährleistet man eine achsengerechte Rettung, was für Patienten mit einer möglichen Rückenschädigung sehr wichtig ist.

 

So konnte der Patient, dank der vorbildlichen Zusammenarbeit von Rettungsdienst und Feuerwehr, rasch aus dem PKW gerettet werden und ins Krankenhaus gebracht werden.

 

Während der Rettungsarbeiten leuchteten die Kameraden der Feuerwehr die Unfallstelle aus, sicherten den Brandschutz, klemmten abschließend die Batterie ab und sperrten sowohl in Gersberg, als auch in Gersdorf an der Abzweigung nach Reuth die Staatsstraße komplett.

 

Die Einheiten konnten nach knapp 1 ½ Stunden wieder einrücken.

 

 

Eingesetzte Kräfte:

 

KBR N. Thiel, KBM Chr. Falk, KBM W. Dümmler

FF Gersdorf mit LF 8/6

FF Leinburg mit MTW, HLF 20/12, LF 8/6

FF Diepersdorf mit MZF, LF 10, LF 16/12

Rettungsdienst mit NEF, RTW und ELRD

Bergeunternehmen

 

Fotos: Kurt Deinzer, Christian Falk